Eine Belastungsinkontinenz kann sowohl konservativ, also ohne Operation, als auch durch einen chirurgischen Eingriff behandelt werden. Eine Operation wird allerdings erst dann angewendet, wenn konservative Methoden nicht greifen.
Im Zentrum der Behandlung einer Belastungsinkontinenz steht zumeist die Stärkung der
Beckenbodenmuskulatur. Durch spezielle Übungen werden die Muskulatur gestärkt und die Symptome einer
Inkontinenz reduziert. Diese
Beckenboden Übungen können autodidaktisch erlernt werden, besser ist jedoch eine Anleitung im Rahmen einer Physiotherapie. Bei übergewichtigen Patientinnen mit Belastungsinkontinenz wird außerdem oft zu einer Gewichtsreduzierung geraten, was die Symptome abmildern kann.
Ist Östrogenmangel, beispielsweise nach der Menopause, ein Grund für die Belastungsinkontinenz, können Hormonpräparate helfen. Diese gibt es als Vaginalzäpfchen, als Cremes und in Tablettenform. Ebenso können Medikamente, die den Verschlussmechanismus der Blase stimulieren, einen günstigen Einfluss auf die Reduzierung der Belastungsinkontinenz haben.
Greift keine der konservativen Behandlungsmethoden und liegt gleichzeitig eine Belastungsinkontinenz mindestens des dritten Grades vor, kann man sich auch für eine operative Therapie entscheiden. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten; meistens wird eine Schlinge oder ein Band eingesetzt, das die körpereigene Haltestruktur unterstützt. Ebenfalls möglich ist aber auch, den Halt der Harnröhre durch eine Unterspritzung mit Kollagen zu verbessern oder sogar einen künstlichen Verschlussmechanismus einzusetzen. Was im Einzelfall am sinnvollsten ist, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen.